Psychotherapeutenkammer Bayern

Kommission Diversität und Antidiskriminierung

Über uns

Die Kommission Diversität und Antidiskriminierung der PTK Bayern wurde 2023 in der Nachfolge des Ausschusses „Versorgung besonderer Zielgruppen“ durch die Delegiertenversammlung beschlossen. Aus der Befassung mit Zielgruppen, die in der Psychotherapie unterversorgt sind, ergab sich in der Wahlperiode 2017-2022 die Notwendigkeit, sich stärker auf Diversität und Antidiskriminierung zu fokussieren. Anstelle eines Ausschusses, in dem nur Delegierte tätig sein können, wurde eine Kommission gegründet, da dies ermöglichte, mindestens ein Mitglied mit Beeinträchtigung und weitere Mitglieder mit Expertise zu Diversität aufzunehmen.
Die Kommission nahm am 01.03.2023 mit der ersten konstituierenden Sitzung ihre Arbeit auf.

Folgende übergeordnete Aufgaben und Themen werden durch die Kommission bearbeitet:

  • Fortsetzung der Recherche zu Informationen über psychotherapeutisch unterversorgte Bevölkerungsgruppen und Entwicklung von Angeboten zu ihrer Förderung
  • Weiterentwicklung der vom Ausschuss bereits erarbeiteten Kriterien für die Auswahl unterversorgter Zielgruppen für besondere Maßnahmen der PTK Bayern und entsprechende Beratung des Vorstandes
  • Vertretung der Interessen von Mitgliedern mit Behinderungen sowie Identifizierung und Abbau von Barrieren innerhalb der Kammer
  • Weiterentwicklung von Instrumenten zur Erfassung von Diskriminierungen sowie deren Diskussion und Implementierung innerhalb der Kammer
  • Aufbau einer Zusammenarbeit bezogen auf diese Ziele mit anderen Landeskammern, um Synergien in der Erarbeitung und Vermittlung von Daten, Strategien und Angeboten zur Diversität und Antidiskriminierung zu schaffen.

Die Kommission besteht aus sechs Mitgliedern, die berufliche Expertise bezogen auf besonders diskriminierte Gruppen mitbringen wie beispielsweise Menschen mit Behinderung, Menschen mit Antisemitismus- oder Rassismuserfahrungen, Transgender etc. Birgit Gorgas ist begleitendes Vorstandsmitglied und stellt das Bindeglied zwischen der Kommission und dem Vorstand sowie der Geschäftsstelle dar. Die Kommission trifft sich für 4-6 Sitzungen pro Jahr digital oder in Präsenz.

Mitglieder

%ADRESSEN%

Aktivitäten

Seit der Berufung der Kommissionsmitglieder im Januar 2023 wurden folgende relevante Themen identifiziert:

  • Identifikation und Abbau von Vorbehalten und strukturellen Barrieren gegenüber Patient*innen aus benachteiligten Gruppen
  • Aufbau von psychotherapierelevantem Wissen über Diskriminierungsformen und ihre Folgen bzw. den Umgang damit in der Psychotherapie
  • Stärkung von benachteiligten Patient*innen durch Informationsvermittlung über Zugänge zur Psychotherapie sowie Bekanntmachung von Kontakt- und Beschwerdestellen
  • Konkrete Hilfestellungen für Kolleg*innen beim Ausbau ihres Angebots für Patient*innen aus benachteiligten Gruppen
  • Hochschwelligkeit der Zugangswege zum Psychotherapiestudium und zur Weiterbildung abbauen mit dem Ziel der Diversifizierung unserer Berufsgruppe
  • Fortlaufender Wissenserwerb und Informationsaustausch zu Themen der Diversität und Antidiskriminierung allgemein

Dadurch ergeben sich folgende Arbeitsfelder:

  • Bearbeitung und Beantwortung verschiedener Anfragen: Die Kommission nahm Stellung und informierte über Möglichkeiten, gegen Diskriminierung vorzugehen. Dies umfasste u.a. die Mitarbeit an einer Stellungnahme zu einer Landtags-Petition bzgl. der Konsequenzen von Transitionsbehandlungen sowie den Austausch mit einer trans-inter-nonbinären Jugendgruppe bzgl. negativer Erfahrungen im psychotherapeutischen Kontext.
  • Informationen über die Arbeit der Kommission und Erhöhung der Ansprechbarkeit: Um andere Mitglieder der Kammer, aber auch die Öffentlichkeit über die Arbeit der Kommission zu informieren, setzte die Kommission sich für eigene Bereiche der Ausschüsse und Kommissionen auf der Webseite der PTK ein. Zudem wurde die Ansprechbarkeit der Kommission für Kammermitglieder wie Patient*innen über das Kontaktformular deutlich erhöht.
  • Konkrete Tipps für die psychotherapeutische Praxis: Die Kommission plant Artikel für die Mitgliederrundschreiben zu verschiedenen Themen der Diversität und Antidiskriminierung. Ziel ist der Abbau von Hürden und die Vermittlung leicht umsetzbarer Ideen. Ein erstes Thema wird voraussichtlich der Abbau von Barrieren in Praxen für Patient*innen mit Behinderungen sein. Hierfür wurden bereits Informationen gesammelt.
  • Entwicklung einer praxisnahen Fortbildungsreihe: Vor allem fachliche Unsicherheiten, aber auch Vorbehalte auf Seiten der Psychotherapeut*innen können dazu führen, dass Personen aus diskriminierten Gruppen keine Psychotherapie erhalten. Die Kommission erarbeitet deshalb eine niederschwellige und praxisnahe Veranstaltungsreihe, die neben konkreten Informationen auch einen praxisnahen Austausch anbieten soll. Themen können unter anderem sein: Die Behandlung von Menschen mit körperlichen und Sinnesbehinderungen, Transgender, nonbinäre Geschlechtsidentität und Intersexualität, rassismus- und antisemitismussensible Psychotherapie, Autismusspektrumstörungen sowie Verbesserung des Zugangs zu Psychotherapie für weitere marginalisierte Gruppen.
  • Zugangswege in den Beruf: Die Kommission setzte sich mit den durch die Aus- und Weiterbildungsreform veränderten Zugangswegen zum Studium und zum Beruf auseinander. Die aktuellen Voraussetzungen wie Abiturnote, Studieneignungstest, wirtschaftliche Rahmenbedingungen etc. tragen nach Auffassung der Kommission dazu bei, dass der Zugang zu Studium und Beruf für Personen mit Diskriminierungsmerkmalen weiter erschwert worden ist. Dadurch ist es der psychotherapeutischen Profession insgesamt nicht möglich, diverser zu werden und das verfügbare Erfahrungswissen bzw. die Versorgungsgerechtigkeit reduziert sich. Auch konkrete Fragen wie zum Beispiel zur Barrierefreiheit des Eingangstests sollen geprüft werden.
  • Ein großes Anliegen ist darüber hinaus die Sensibilisierung von Kolleg*innen sowie der Öffentlichkeit für die Belange marginalisierter Gruppen mit psychischen Erkrankungen und die Unterstützung der Kammermitglieder in der psychotherapeutischen Behandlung dieser Patient*innen.

Wenn Sie als Kolleg*in, Patient*in oder Interessent*in Themen oder Anliegen haben, mit denen sich die Kommission für Diversität und Antidiskriminierung befassen sollte, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

 

Cornelia Basara

Cornelia Basara ist in eigener Praxis als Psychologische Psychotherapeutin (VT) tätig.

Theresa Enzinger

Als angestellte Psychologische Psychotherapeutin (VT) ist Theresa Enzinger in einer Praxis beschäftigt.

Dr. Birsen Kahraman

Birsen Kahraman ist als Psychologische Psychotherapeutin (VT) mit der Zusatzqualifikation für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in eigener Praxis tätig.

Mechthild Leidl

Mechthild Leidl ist als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (VT) sowohl in einer Praxis als auch in einer Klinik angestellt tätig.

Dr. Judith Siegl

Angestellt in einem staatlich anerkannten Ausbildungsinstitut ist Judith Siegl als Psychologische Psychotherapeutin (VT) tätig. Neben der Kommission Diversität und Antidiskriminierung engagiert sie sich ebenfalls im Ausschuss für Weiterbildung.

Ingrid von Koppenfels

Als Psychologische Psychotherapeutin (VT) ist Ingrid von Koppenfels in eigener Praxis tätig.

VOILA_REP_ID=C12576B1:002BE964