Psychotherapie mit Straftätern
Veranstaltung
12. Oktober 2013 -
Die psychotherapeutische Arbeit mit Straftätern (Sexualstraftäter, Gewaltstraftäter, Betäubungsmitteldelikte) ist ein im ambulanten Sektor noch immer relativ zurückhaltend gehandhabtes Thema. Viele unserer Kolleg/inn/en scheuen sich vor der psychotherapeutischen Arbeit mit Sexualstraftätern oder Gewaltstraftätern nach Strafhaft im Rahmen der Bewährungsauflagen – nicht zuletzt auch deshalb, weil Ihnen spezifische Fachkenntnisse fehlen. Straftäter sind weit überdurchschnittlich oft von psychischen Erkrankungen betroffen. Psychotherapeutische Behandlungen können mit dazu beitragen, erneute Straftaten zu verhindern. Die Psychotherapeutenkammer möchte für diese wichtige Arbeit motivieren und bietet hierzu eine weitere Fortbildungsveranstaltung für die Kammermitglieder zu diesem Themenkomplex an. Hintergrund ist auch eine Vereinbarung mit dem Bayerischen Justizministerium zum Übergangsmanagement betroffener Haftinsassen mit dem Ziel, die ambulante Behandlung von Straftätern als Fortsetzung der internen Behandlungsstrukturen besser zu verankern.
In Sozialtherapeutischen Stationen wird innerhalb der Justizvollzugsanstalten, mit Hilfe der Sexualstraftäter- und Gewaltstraftäter-Ambulanzen in München, Nürnberg und Würzburg eine Behandlungskette geschaffen, die sich in die Praxen unserer Kolleginnen und Kollegen weiter fortsetzen könnte und sollte. Die Versorgungskette wäre durch die Übernahme der betroffenen Menschen, in der Mehrzahl Männer, in ambulante Psychotherapie bei niedergelassenen Psychotherapeuten weiter ausgebaut. In der Vereinbarung wurden u.a. die Modalitäten für die Kostenübernahme deutlich verbessert.
Die geplante Veranstaltung zur Behandlung von Straftätern soll aufklären und über die konkrete Arbeit mit diesem Personenkreis informieren. Hier möchten wir über juristische Rahmenbedingungen, der Zusammenarbeit mit der Bewährungshilfe und weitere Aspekte der konkreten Umsetzung therapeutischer Schritte in der Niederlassung informieren – und nicht zuletzt Sie motivieren.
Wir hoffen, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen von dieser Veranstaltung angesprochen fühlen und wir in der Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Justizministerium weitere Kolleg/inn/en finden, die sich bereit erklären, mit Straftätern nach Haftverbüßung und Vortherapie in den Sozialstationen der Justizvollzugsanstalten ambulant weiter zu arbeiten.
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt.
Für die Veranstaltung können 11 Fortbildungspunkte angerechnet werden.
Unterlagen, wie z.B. das Programm der Veranstaltung, finden Sie hier: