Die NVL Kreuzschmerz gibt Hilfen für die Versorgung von Patient/inn/en mit nichtspezifischem Kreuzschmerz, bei dem keine bestimmten körperlichen Ursachen für die Schmerzen diagnostiziert werden können. Sie richtet sich an Ärztinnen/Ärzte, Psychotherapeut/inn/en sowie Angehörige weiterer Berufsgruppen, die an der Versorgung dieser Personen in allen Sektoren beteiligt sind.
Im Vordergrund der Schmerzerkrankungen, die zu einem großen Teil den Erkrankungen des Bewegungsapparates zuzuordnen sind, stehen Rückenleiden. 3,5 % aller direkten Krankheitskosten, das entspricht ca. 8,3 Milliarden Euro, fallen auf Rückenleiden zurück. Im Jahr 2006 waren 5,2 % der gesamten verlorenen Erwerbstätigkeitsjahre auf Rückenleiden zurückzuführen, das entspricht der kalkulatorischen Kennzahl von 208.000 Erwerbstätigkeitsjahren (Arbeitsunfähigkeit, Invalidität und vorzeitiger Tod). Schätzungen zufolge verursachen schmerzbedingte Arbeitsausfälle in ihrer Gesamtheit also Behandlungen, Reha-Maßnahmen und Frühverrentungen in Deutschland Kosten von etwa 40 Milliarden Mark pro Jahr.
Die Leitlinie empfiehlt, wie psychosoziale Risikofaktoren (z. B. Depressivität, Stress, ausgeprägtes Schon- und Vermeidungsverhalten) zu erfassen und Patienten aufzuklären sind. Die NVL Kreuzschmerz soll dazu beitragen, Patient/inn/en mit hohem Risiko für chronische Rückenschmerzen früher zu erkennen und besser behandeln zu können. An der Erstellung der Leitlinie war auch die Bundespsychotherapeutenkammer beteiligt.
Anfang März 2010 hat die PTK Bayern in ihrer Veranstaltung Psychotherapie und psychologische Interventionen bei körperlichen Erkrankungen bereits auf die Möglichkeiten der psychologisch-psychotherapeutischen Interventionen hingewiesen.
Die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blick (Diagnostik, Behandlung und Prävention nichtspezifischer Rückenschmerzen):