Meldung vom 24.03.2025
Am 22. März 2025 demonstrierten rund 250 Psychologie-Studierende in München für eine ausreichende Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung. Die Studierenden und Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop appellierten ausdrücklich an die Koalitionsverhandlungsgruppe von CSU, CDU und SPD, Nachwuchsmangel und damit die Verschlechterung der psychotherapeutischen Versorgung mit kurzfristigen Maßnahmen der neuen Regierung zu verhindern.
Zu Beginn der Veranstaltung am Geschwister-Scholl-Platz in München, die von lauten Sprechchören begleitet wurde, umriss Martin Wiehr (Sprecher der Psychologie Fachschaften Konferenz – PsyFaKo) die schwierige Lage und die Zukunftsängste der Psychologie-Studierenden aufgrund der fehlenden Psychotherapieweiterbildungsplätze nach ihrem Studium. Er forderte dringend Maßnahmen für eine ausreichende Anzahl an Plätzen. Im Anschluss nahm Laura Wolfering die Perspektive von zwei psychisch kranken Patientinnen ein und arbeitete die Bedeutung einer psychotherapeutischen Behandlung für sie heraus. Als dritte Rednerin stellte Dr. Anke Pielsticker, DPtV, die Situation aus Sicht der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung dar. Sie berichtete über die Vielzahl an Aktivitäten und Demonstrationen, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, um der Politik effektive Maßnahmen abzuringen. Sie betonte die dringende Notwendigkeit, jetzt die Weichen für die Qualifikation des psychotherapeutischen Nachwuchses zu stellen. Hannah Streit, Psychotherapeutin in Ausbildung, stellte die Mängel des alten Qualifizierungssystems dar, die Anlass für die Umstellung auf das neue Weiterbildungssystems waren. Zum Abschluss der Kundgebung bekräftigte Dr. Nikolaus Melcop für die Psychotherapeutenkammer Bayern und für die Bundespsychotherapeutenkammer die Unterstützung der Kammern für die Proteste. Er hob hervor, dass noch unter der Ampel-Regierung Abgeordnete aller Parteien dieses schon seit über fünf Jahren bekannte Anliegen unterstützt hatten. Die bayerische Gesundheitsministerin Gerlach hatte gesetzliche Regelungen für eine adäquate Finanzierung der Weiterbildung ebenfalls unterstützt. Herr Dr. Melcop forderte von den Verhandelnden von CSU, CDU und SPD, dieses Thema im Regierungsprogramm zu verankern. Nach der Regierungsbildung müsse nun endlich rasch gehandelt werden, um Psychotherapeut*innen eine Weiterbildung in Kliniken, Ambulanzen und Praxen zu ermöglichen.
Im Anschluss zogen die Studierenden mit ihren Plakaten und weiteren Sprechchören auf der Ludwigstraße zur Abschlusskundgebung auf dem Odeonsplatz.