Dipl.-Psych. Roman Christl, Bezirksklinikum Regensburg, ging in Vertretung seiner Kollegin PD Dr. Monika Sommer auf die Auswirkungen des PEPP auf die Erwachsenenpsychiatrie ein. Insgesamt entfallen 10 Prozent der stationären Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung auf den psychiatrisch-psychosomatischen Bereich. Nach der aktuellen Entscheidung des BMG sollen bundeseinheitliche Bewertungsrelationen auf Grundlage der Kostendaten von Kalkulationshäusern gebildet werden. Kalkulationshäuser müssen dabei die Personalvorgaben der Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV) vollständig erfüllen. Bis zum 1.1.2020 soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) verbindliche Mindestvorgaben für die personelle Ausstattung festlegen. Der Fachvortrag von Dr. Monika Sommer ist als PDF-Datei in der unteren Liste zum Herunterladen platziert.
Im zweiten Teil seines Vortrags erläuterte Roman Christl die Spezifika der Versorgung in der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie. Die Situation sei vor dem Hintergrund eines sehr hohen Personalaufwands durch einen erheblichen Anstieg der Intensivpatient/innen (jugendliche Krisen) bei rasch veränderten Lebensbedingungen (Digital Victims) gekennzeichnet. Darüber hinaus sei eine Fokussierung auf das Hometreatment bereits in der Entlassplanung präsent.
Dipl.-Psych. Barbara Abdallah-Steinkopff, REFUGIO München, hielt einen Fachvortrag mit dem Titel Auf der Flucht: Psychische Auswirkungen bei Kindern/Jugendlichen Herausforderungen in der Therapie. Der Wechsel vom Überlebensmodus zum Leben in der Normalität sei für die vielen Flüchtlingskinder schwierig. Die Folgen sei eine fehlende Kontinuität im Verhalten vieler junger Flüchtlinge. Risikofaktoren für eine chronifizierte Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Flüchtlingskindern seien insbesondere psychosoziale Belastungen im sozialen Umfeld des Kindes wie beispielsweise Arbeitslosigkeit der Eltern oder Erkrankung eines Elternteils sowie schwierige sozioökonomische Bedingungen (z. B. beengte Wohnverhältnisse). Zu wenig Geld, um an Freizeitaktivitäten der Gleichaltrigen teilnehmen zu können, erschweren die soziale (Re-)Integration. Den Vortrag von Barbara Abdallah-Steinkopff finden Sie in Kürze in der unteren Liste zum Herunterladen.
Vizepräsident Dr. Bruno Waldvogel und Kammerjustitiar Thomas Schmidt informierten die Teilnehmer/innen über die neue Berufsordnung und deren spezifische Aspekte für Angestellte. Die Schwerpunkte des Vortrags lagen auf den allgemeinen Berufspflichten, der Dokumentation und Aufbewahrung, der Fortbildungspflicht sowie dem Verhältnis zwischen berufsrechtlichen Vorgaben und dem Weisungsrecht von Dienstvorgesetzten.
Im Rahmen der Vorstellung der Hauptaufgaben der Kommission für Psychotherapie in Institutionen der PTK Bayern ging Dipl.-Psych. Robert Mayer zunächst auf die Problematik der Eingruppierung ein. Ver.di wünsche die Eingruppierungsmerkmale für Fachärzt/innen. Das lehne die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) jedoch ohne inhaltliche Begründung ab. Die Kommission beschäftige sich des Weiteren u. a. mit Themen wie Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen, Delegation von psychotherapeutischen Leistungen sowie Berufsordnung und arbeite an Gesetzesvorhaben mit (Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz, Maßregelvollzugsgesetz). Darüber hinaus erarbeite die Kommission gegenwärtig eine Stellenbeschreibung für Psychologische Psychotherapeut/innen, die als Grundlage für Stellenausschreibungen dienen können. Die Stellenbeschreibung finden Sie ebenfalls in der unteren Liste zum Herunterladen.