Melcop erläuterte weitere Regelungen des G-BA, so u. a. den Beschluss, Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA) pauschal mit einem Faktor von 0,5 auf die Bedarfsplanungsgruppe der Psychotherapeut/innen anzurechnen. An dieser unsinnigen und schädlichen Regelung werde deutlich, dass der Abstimmungsbedarf und eine Zusammenarbeit zwischen dem ambulanten und stationären Bereich sehr wichtig sei, um Schäden für die Versorgung psychisch kranker Menschen und gemeinsam Verbesserungen zu erreichen.
Hinsichtlich des geplanten Präventionsgesetzes seien keine entscheidenden Schritte zu erkennen hin zu einer flächendeckenden und wissenschaftlich fundierten Präventionssystematik, die an die großen Risikofaktoren wie niedriger Bildungsstand und geringes Einkommen heranreichen. Auch psychotherapeutischer Sachverstand werde im Gesetzentwurf nicht angemessen berücksichtigt.
Hauptziel des Maßregelvollzugsgesetzes sei die angemessene Berücksichtigung unserer Berufsgruppen für die Übernahme von Leitungsfunktionen und bei der Erstellung von Gutachten. Die Kammer betreibe hierfür intensive Lobbyarbeit und habe eine entsprechende Stellungnahme zum Gesetzesentwurf der Politik zugeleitet.
Melcop ging auch auf Planungen in unterschiedlichen Gremien zur Verbesserung der Krisenversorgung in Bayern ein. Hierbei sei die Kammer u. a. in der AG Krisenversorgung im Bayerischen Gesundheitsministerium involviert. In der AG Versorgungssituation bei psychischen Erkrankungen im Bayerischen Gesundheitsministerium sei die starke Zunahme der psychosomatischen Betten (47 Prozent in fünf Jahren) ein zentrales Thema zusammen mit den damit verbundenen Kostensteigerungen für die Krankenkassen.
Darüber hinaus informierte Melcop auch über den Austausch mit den Sprechern der Direktoren psychiatrischer Kliniken, bei dem Themen wie u. a. Psychotherapeut/innen in Kliniken, Situation der Ausbildungsteilnehmer/innen, Reform der Aus- und Weiterbildung und Psychotherapie im stationären Setting diskutiert werden.
In Bezug auf den Kampf für gerechte Honorare im KV-System hob Melcop die relativ hohe Beteiligung von bayerischen Kammermitgliedern an der Demonstration Ende September in Berlin hervor.
In Bezug auf die angestellten Kolleg/innen stellte er die Fehleingruppierung und die Unterbezahlung im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst dar, insbesondere im Vergleich zur Eingruppierung der ärztlichen Kolleg/innen im Rahmen der Tarife des Marburger Bunds. Am Beispiel eines kleinen Sondertarifvertrages zeigte er demgegenüber auf, dass es hier durchaus auch bessere Lösungen geben kann. Er appellierte an die institutionell tätigen Kolleg/innen, sich hier deutlich mehr im Rahmen gewerkschaftlicher Aktivitäten zu engagieren.
Am Ende des Vorstandsberichts ging Melcop auf den Beschluss zur Reform der Psychotherapeutenausbildung auf dem 25. Deutschen Psychotherapeutentag (DPT) am 15.11.2014 in München ein. Die Bundesdelegierten beschlossen mit 86 Ja-Stimmen (38 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen) das Modell Studium mit Approbation und anschließender Weiterbildung. Die ersten Reaktionen auf den Beschluss seien meistens differenziert und überwiegend positiv gewesen. Ende Januar 2015 wird sich der BPtK-Vorstand mit den Präsident/innen der Landeskammern treffen, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Weitere Berichte
Nach dem Vorstandsbericht wurde aus den Ausschüssen der Kammer für Fortbildung (Thomas Stadler), psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen (Peter Drißl) sowie aus der Kommission für Psychotherapie in Institutionen (Dr. Christian Hartl) berichtet. Herbert Ühlein nahm für den Ausschuss für Weiterbildungsordnung zu der auf der 25. DV zu beschließenden Weiterbildungsordnung Stellung. Rudolf Bittner empfahl für den Finanzausschuss die Verabschiedung des Haushaltsplans 2015 sowie der Änderung der Beitragsordnung und der Gebührensatzung.
Danach informierten die satzungsgemäßen Vertreter der Hochschulen (Prof. Angelika Weber), der Ausbildungsinstitute (Dr. Christoph Kröger) sowie der Ausbildungsteilnehmer/innen Psychotherapie (Ariane Heeper) über ihre Tätigkeit. Ariane Heeper verabschiedete sich nach ihren Erläuterungen als Sprecherin der Ausbildungsteilnehmer/innen Psychotherapie aufgrund ihrer erfolgreich beendeten Ausbildung von den Delegierten und vom Vorstand.