PTK Bayern unterstützt "HaLT in Bayern" Suchtprävention braucht Nachhaltigkeit
Pressemitteilung
28. Mai 2008 -
Die bayernweite Umsetzung des Alkoholpräventionsprojektes 'Hart am Limit (HaLT)', das sich insbesondere an Jugendliche wendet, ist aus Sicht der Psychotherapeutenkammer Bayern eine zukunftsweisende Initiative zur verstärkten problem- und zielgruppenorientierten Prävention. Das Modell, welches ursprünglich als Bundesmodellprojekt entwickelt und erfolgreich evaluiert wurde, geht von der dramatischen Zunahme verschiedener riskanter Alkoholkonsummuster, speziell des Komasaufens (binge drinking), in den letzten Jahren aus und strebt hier frühzeitige und niedrigschwellige Ansprache gefährdeter bzw. erstmals auffälliger Jugendlicher an.
Ziel ist eine Sensibilisierung und die Verhinderung einer späteren Suchtkarriere. Dabei wird die enge Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendgerichten, Kliniken, sowie zahlreichen anderen Kooperationspartner genutzt. Die Kontakte sollen dabei zeitlich eng begrenzt bleiben und im Bedarfsfall insbesondere motivieren, geeignete weitere Stellen aufzusuchen; hierzu zählen neben Suchtberatungsstellen auch niedergelassene Psychotherapeuten und speziell Kinder- /Jugendlichenpsychotherapeuten.
In der verstärkten Umsetzung von Konzepten wie HaLT und vergleichbaren problem- und zielgruppenorientierter sekundärer Präventionsansätze sieht die Kammer eine wichtige Chance, die Wirksamkeit von Präventionsbemühungen zu verbessern und das Gesamtkonzept präventiver Bemühungen abzurunden. Wichtig ist dabei aber zu beachten, dass nachhaltige Prävention auch Kontinuität erfordert. Die zahlreichen Kürzungen bei regionalen Suchtkontakt- und - beratungsstellen in den zurückliegenden Jahren in Bayern und die damit verbundenen Einschränkungen ihrer bislang erfolgreichen primär- und sekundärpräventiven Arbeiten, speziell bei Kindern und Jugendlichen, sind vor diesem Hintergrund sicher kritisch zu sehen. Die punktuelle Förderung von Projektvorhaben und seien es auch flächendeckende, gut ausgestattete Modelle können die Nachhaltigkeit in der Präventionsarbeit, die durch die professionellen und erfahrenen Suchtberatungsstellen geleitstet wird, nicht ersetzen.