Psychotherapeutenkammer Bayern

Angestelltentag der PTK Bayern: Viele Fragen zu Tarifpolitik und Vergütung, Impulse zur Teamentwicklung und Selbstfürsorge

Am 5. Oktober 2012 fand in der Ludwig-Maximilians-Universität München der dritte Angestelltentag der PTK Bayern statt. Die Veranstaltung bot für Psychologische Psychotherapeut/innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/innen, die in Institutionen tätig sind, ein Forum des Austausches und der Beschäftigung mit ihren spezifischen Themen.
Großes Interesse fanden die Ausführungen des verdi-Vertreters Dominik Schirmer zu Entwicklungen in der Tarifpolitik und in der Eingruppierung von PP/KJP, die in aller Regel in ihren Grundberufen als Diplom-Psycholog/innen resp. Sozialpädagog/innen eingestuft und vergütet werden. Schirmer warb hier dafür, dass PP/KJP in Institutionen sich aktiv für eine adäquate Eingruppierung und Vergütung einsetzen und die Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen über ihr Arbeitsfeld und seine Anforderungen informieren.
Die Referent/innen und Expert/innen des Angestelltentages 2012 (v. l.): Prof. Dr. Jürgen Fengler, Fengler-Institut für Angewandte Psychologie, Alfter, Dr. Isabella Deuerlein, Institut für Psychodynamische Organisationsberatung (IPOM), München, Vorstandsmitglied Dr. Heiner Vogel, Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop, Stefan Postpischil, Psychologischer Psychotherapeut, JVA Stadelheim, München und Dominik Schirmer, Landesbezirksfachbereichsleiter, ver.di, München. (Foto: Astrid Petersdorff)
Die Fachvorträge des Vormittags von Dr. Isabella Deuerlein und Prof. Dr. Jörg Fengler widmeten sich der Teamentwicklung und der Prävention von Burn-Out bei Einzelnen wie bei ganzen Teams. Der zunehmende Kostendruck im Gesundheitswesen oder der Jugendhilfe und die Belastungen durch zunehmend schwierigere Patient/innen fördern die Überlastung und die Selbstausbeutung der Mitarbeiter/innen bis hin zum Risiko, auszubrennen oder psychische Störungen zu entwickeln. Auch ganze Teams können von einer destruktiven, krankheitsfördernden Entwicklung betroffen sein.
 
Umso wichtiger sind neben der Aufmerksamkeit für diese Entwicklung auch Konzepte, die Prävention oder Auswege aufzeigen. In den Workshops am Nachmittag standen deshalb das Konzept der Salutogenese und der Entwicklung von Arbeitszufriedenheit am Beispiel der Jugendhilfe im Vordergrund. Einen genderspezifischen Ansatz bot der Workshop „Männer und Burn-Out“ von Stefan Postpischil. Die ressourcenorientierten Ansätze ermutigten die Teilnehmenden in ihrer Selbstfürsorge und dem Ansatz, ihre Arbeitsbedingungen und Teamkultur auch unter dem Aspekt zu betrachten, wie ihre psychische Gesundheit erhalten werden kann.
 
Präsident Dr. Nikolaus Melcop hatte zu Beginn der Veranstaltung dargestellt, dass die PTK Bayern die Interessen der angestellten Psychotherapeut/innen bei vielen Anlässen engagiert vertritt und stellte dar, welche Themen dabei aufgegriffen werden. Zum Schluss der Veranstaltung konnten alle Teilnehmenden im Gespräch mit den Angestelltenvertreter/innen im Vorstand, Birgit Gorgas und Dr. Heiner Vogel, Vorschläge an den Vorstand für weitere Aktivitäten und Unterstützung ihrer Anliegen formulieren. Ein gemeinsamer Wunsch war dabei der nach weiteren Angestelltentagen in den nächsten Jahren.
 
 
PTK Bayern
 
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