Der Drogen-Überwachungsrat der Vereinten Nationen teilte in seinem Jahresbericht Anfang März 2013 mit, dass die rasante Zunahme neuer psychoaktiver Substanzen Designerdrogen, Legal Highs, Herbal Highs oder Badesalzdrogen genannt zunehmend die öffentliche Gesundheit bedrohe. Weil die Inhaltsstoffe dieser neuen Drogen teilweise nicht verboten seien, könnten wirksame Kontrollen oft nicht durchgeführt werden. Neue berauschende Substanzen kämen indes nahezu wöchentlich auf den Markt, beklagt der UN-Drogenbericht. Dabei wachse die Zahl der Anbieter, welche die Stoffe über das Internet vertreiben, rasant. Kamen zwischen 2000 und 2005 im Durchschnitt fünf neue Designerdrogen auf den Markt, waren es 2011 bereits 49, so der Jahresbericht der UN. Die USA bleiben im internationalen Vergleich weiterhin der größte illegale Drogenmarkt. In Europa habe sich der Missbrauch in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau stabilisiert. Auch in Deutschland steige der Missbrauch an Designerdrogen. Indes stagniere oder sinke der Konsum von Cannabis und Opiaten. Der weltweite Trend zu synthetischen Drogen und den damit einhergehenden Veränderungen in den Party- und Drogenszenen stellt die Gesellschaft und das Suchthilfesystem vor neue Herausforderungen.
Das 12. Suchtforum widmete sich diesen Themen in Fachvorträgen und Diskussionen, ging der Frage nach der Verbreitung neuer Drogen nach und erörterte die grundlegenden Konsummotive in einer Beschleunigungsgesellschaft. Darüber hinaus wurden einige Substanzen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Applikationsformen, Wirkspektren und Vermarktungswege vorgestellt. Ferner wurde u. a. Wissen zu Diagnostik, Behandlungspraxis und Prävention inklusive der Vorstellung konkreter Projekte vermittelt.
Im Klinikum rechts der Isar fand vor der Veranstaltung eine Pressekonferenz statt. Ansprechpartner von Seiten der Kooperationspartner für die Medienvertreter waren Dr. Heiner Vogel, Vorstandsmitglied der PTK Bayern, Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter, Vorstand der BAS, Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin der BLÄK sowie Ulrich Koczian, Vizepräsident der BLAK. Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml sagte wörtlich: Das beste Mittel gegen Drogenkonsum ist eine breitgefächerte Präventionsarbeit. Wichtig ist, mit jungen Menschen frühzeitig ins Gespräch zu kommen, um ihnen die Gefahren und Folgeschäden von Drogen vor Augen zu führen.