Bericht zur 45. Delegiertenversammlung der PTK Bayern

Meldung vom 17.05.2024

Am 15. Mai 2024 fand die 45. Delegiertenversammlung der PTK Bayern statt. Der Vorstand informierte u. a. zum aktuellen Stand der Umsetzung der Weiterbildung, zur Qualitätssicherung in der ambulanten Psychotherapie sowie zur Prävention psychischer Erkrankungen, auch in Bezug auf Klima, Umwelt und Hitze. Die Delegierten beschlossen den Jahresabschluss 2023 und wählten für Positionen der Bundesdelegierten und im Finanzausschuss nach.

Bericht des Vorstands

Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop stellte im Vorstandsbericht die hohe psychische Belastung der Bevölkerung im Zusammenhang mit den aktuellen Krisen dar und betonte die Notwendigkeit, dass sich auch Psychotherapeut*innen gegen menschen- und gruppenverachtende Tendenzen aktiv einsetzen. Er stellte in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der bevorstehenden Europawahl für das gesellschaftliche Klima und für die Unterstützung von Maßnahmen zur psychischen Gesundheit dar, da von der EU hier wichtige Impulse ausgehen können. In diesem Zusammenhang referierte er auch über den Einsatz für besseren Patientenschutz in Bezug auf den europäischen Datenraum (EHDS). Die Wichtigkeit der Stärkung von Prävention psychischer Erkrankungen führte er am Beispiel der psychischen Belastungen durch Klima- und Umweltkrisen aus. Er informierte außerdem über den Einsatz der Kammern für die Finanzierung der Weiterbildung.

Vorstandsmitglied Dr. Heiner Vogel veranschaulichte den Wandel der Prävention anhand des 50-jährigen Bestehens der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e. V. (LZG Bayern), bei der er Vorsitzender ist.
Die Delegierten verabschiedeten einstimmig eine Resolution zur Fortführung des Projekts „Krisenfest“, und forderten das gruppenpsychotherapeutische Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche in Bayern zu sichern und auszubauen.

Vorstandsmitglied Birgit Gorgas stellte den überarbeiteten Homepagebereich der Ausschüsse und Kommissionen vor. Dieser soll zukünftig den Gremien mehr Raum geben, sich und ihre Arbeit selbst vorzustellen.

Weiterbildung der Psychotherapeut*innen Bayerns

Ein eigener Tagesordnungspunkt widmete sich der Weiterbildung der Psychotherapeut*innen Bayerns. Vorstandsmitglied Dr. Anke Pielsticker gab einen allgemeinen Überblick über die Umsetzung sowie die Antragslage und informierte über die neue Gremienstruktur der Bundespsychotherapeutenkammer, in der auch bayerische Vertreter*innen aktiv sind. Anschließend gab sie eine Zusammenfassung, wie die Umsetzung im ambulanten Bereich in Praxen und Instituten abläuft. Vorstandsmitglied Dr. Monika Sommer informierte zur Umsetzung der neuen Weiterbildung im stationären Bereich und Vizepräsidentin Nicole Nagel über Aktivitäten für die Förderung von Weiterbildungsstellen im institutionellen Bereich u. a. für Kinder und Jugendliche. Kammer-Geschäftsführer Thomas Schmidt informierte über die Planungen eines gemeinsamen eLogbuchs aller Landespsychotherapeutenkammern für die neue Weiterbildung.

Qualitätssicherung der ambulanten Psychotherapie

Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop gab einen kurzen Überblick über die Qualitätssicherung (QS) in der ambulanten Psychotherapie. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den gesetzlichen Auftrag, ein datengestütztes, einrichtungsvergleichendes QS-Verfahren in der ambulanten Psychotherapie einzuführen. Der G-BA hat nun auf Basis der Vorlagen des IQTiG (Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen) den Beschluss gefasst, ab 2025 mit einer Erprobungsphase in Nordrhein-Westfalen zu starten. Die Profession hat sehr große Zweifel an der Zweckmäßigkeit und Sinnhaftigkeit dieses QS-Verfahrens ambulante Psychotherapie und befürchtet nachteilige Effekte für die Versorgung.

Finanzen

Vizepräsident Dr. Bruno Waldvogel präsentierte den Jahresabschluss 2023. Nach der Stellungnahme von Rudi Bittner als Vorsitzendem des Finanzausschusses wurde der Jahresabschluss 2023 durch die Delegierten angenommen sowie Vorstand und Geschäftsführung entlastet.

Weitere Berichte

Die Ausschüsse und Kommissionen informierten über ihre Sitzungen und Arbeit seit der letzten DV.
Außerdem berichteten die satzungsgemäßen Gäste der DV: Die Vertreter*innen der Ausbildungsteilnehmenden PP / KJP, der Ausbildungsinstitute PP / KJP, der Studierenden in den gemäß der Approbationsordnung akkreditierten Studiengängen, der Hochschulen, die die Grundberufe der PP und KJP ausbilden sowie der Universitäten, die einen Studiengang gemäß Psychotherapeutengesetz anbieten, informierten über aktuelle Entwicklungen in ihren Bereichen.