Psychotherapeutische Nachsorge bei Großschadensfällen
Pressemitteilung
11. Mai 2006 -
Die PTK Bayern kümmert sich um die psychotherapeutische Nach-sorge im Fall eines Unglücks während der Fußball WM. Für eine weiterführende Nachsorge können Psychotherapeuten kurzfristig über 1200 Behandlungsplätze für Erwachsene, Kinder und Jugendliche in Bayern bereit stellen. Dazu stehen rund 350 bayerische Psychologische Psychotherapeuten (PP) und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) zur Verfügung.
Ein Großschadensereignis, also eine Katastrophe erheblichen Ausmaßes, kann zu psychischen Problemen und Störungen bei den Beteiligten führen. Neben einer Akutversorgung vor Ort, kommt es deshalb darauf an, möglichst schnell Nachsorge und weiterführende Hilfsmöglichkeiten bereit zu stellen, um das Ausmaß der psychischen Probleme zu begrenzen und eine mögliche Chronifizierung zu verhin-dern.
Am Samstag, 06. Mai, führte die PTK Bayern eine gut besuchte Fortbildung zum Thema durch. Neben Erfahrungen mit der Akutversorgung vor Ort im Zuge des Unglücks von Bad Reichenhall, bei der Tsunami-Katastrophe in Thailand sowie bei Einsätzen an Schulen bei Gewalterfahrungen, wurden präventive Konzepte für Einsatzkräfte sowie psychotherapeutisch-theoretische Modelle der Nachsorge und die darauf aufbauenden Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt.
Eine akute posttraumatische Belastungsstörung kann jeden betreffen, der eine Katastrophe bzw. ein traumatisches Ereignis beobachtet, erlebt oder geschildert bekommen hat. Bei vielen Menschen klingen die Symptome innerhalb eines Monats wieder ab, persistieren sie jedoch, kann psychotherapeutische Hilfe indiziert sein. Wissenschaftliche Studien belegen seit vielen Jahren die Wirksamkeit fachgerechter psychotherapeutischer Interventionen. Der Präsident der Kammer, Hr. Dr. Nikolaus Melcop, wünschte allen Beteiligten, dass in diesem Sommer dieses Wissen nicht benötigt wird.
Die Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ist die gesetzliche Berufsvertretung der bayerischen Psychotherapeu-ten/innen. Sie hat die Aufgabe, die beruflichen Belange der Psychotherapeuten/innen wahrzunehmen, die Erfüllung der psychotherapeutischen Berufspflichten zu überwachen, die psychotherapeutische Fortbildung zu fördern und in der öffentlichen Gesundheitspflege mitzuwirken. Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und untersteht der staatlichen Aufsicht des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt-, Gesundheit- und Verbraucherschutz.
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